Aussiedlerintegration und Kommunale Kriminalprävention

Aussiedlerintegration und Kommunale Kriminalprävention

Auftraggeber: Polizeidirektion Heidenheim/ Brenz (Finanzierung: Innenministerium Baden-Württemberg) (2000) | Bereich: Soziale Arbeit & Soziale Risiken

Durchführung: SINE e.V.

Interesse des Auftraggebers |

Es handelt sich um eine explorative Studie mit der Zielvorgabe, das als sozialen Brennpunkt deklarierte Wohngebiet Memminger Wanne (MW) sozialstatistisch zu beschreiben und die Lebensbedingungen der Bewohner*innen genauer zu erfassen. Das Gebiet hat einen hohen Aussiedleranteil, es tauchte eine zunehmend bedenklich erscheinende Drogenproblematik (Konsum und Handel) unbekannten Ausmaßes auf, das Image des Wohngebiets sank zunehmend, was an Gerüchten und Absatzschwierigkeiten für die Wohnungen festgemacht wurde.

Anliegen der Polizei war es, richtungsweisende Informationen für weitere Präventivmaßnahmen zu erhalten. Hierbei lag das Interesse der Polizei insbesondere bei den Jugendlichen, da sie diese als auffälligste Gruppierung im Wohngebiet und als Zielgruppe für im Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention (KKP) zu ergreifende Maßnahmen betrachtet.

 

SINE-Auftrag |

  • Sozialstrukturelle und demographische Daten zu Wohngebiet und Bewohnern eruieren und darstellen
  • Sammlung und Analyse bisheriger Maßnahmen und Akteure im Bereich der Kommunalen Kriminalprävention
  • Analyse der PKS (Polizeiliche Kriminalstatistik) in Bezug auf das Wohngebiet
  • Beschreibung der Lebenswelt jugendlicher Aussiedler in diesem Wohngebiet mit folgenden Schwerpunkten:
    • Veränderungen nach dem Umzug nach Deutschland
    • Wohnsituation
    • Vergemeinschaftung der Bewohner
    • Einstellungen gegenüber Schule und Polizei

In einem Folgeauftrag der Stadt Giengen wurden noch Empfehlungen ausgearbeitet. Diese wurden dann zusammen mit ausgewählten Ergebnissen der Studie vor politischen Entscheidungsträgern präsentiert. Hierdurch konnte erfolgreich eine Basis für weitere sozialpolitische Maßnahmen geschaffen werden.

 

Erhebungs- und Auswertungsmethoden |

  • Analyse vorhandener Daten (Erstellung von Übersichten, Darstellung von Zusammenhängen, statistische Auswertungen)
  • Themenfokussierte Interviews
  • Teilnehmende Beobachtung

Es handelt sich in der Anlage um einen Methodenmix, der für diesen Auftrag aus folgenden Gründen adäquat erscheint:

Das Interesse der Auftraggeber liegt primär in der Exploration des Feldes, hier erscheint ein breiter Ansatz in der Datenerhebung als angemessen: Quantitative Methoden zur Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik und zur Analyse sozio-demographischer Daten, qualitative Methoden für die Beschreibung der Lebenswelt.

Zusätzlich ermöglicht der Methodenmix eine Ergebniskontrolle. D.h. verschiedenes Datenmaterial und unterschiedliche Auswertungsverfahren ermöglichen die gegenseitige Kontrolle und Ergänzung der Ergebnisse, wodurch – trotz eingeschränkten Umfangs der Studie – ein aussagekräftiges Ergebnis erzielt werden konnte.

 

Bearbeitung | Dipl.-Soz. Sylvia Lustig, Prof. Dr. Patricia Pfeil