TUM startet zentrale Studienplattform in Freising
Bürger können helfen, die Ernährung der Zukunft zu gestalten
Ein Coffee-to-go am Morgen, außer Haus essen zu Mittag, und abends ein Snack auf die Hand – immer weniger Menschen kochen heute noch zuhause. Doch somit sind ernährungsmitbedingte Volkskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes auf dem Vormarsch. Forscher der Technischen Universität München (TUM) am Campus Weihenstephan wollen helfen, das Erkrankungsrisiko zu reduzieren: Sie starten deshalb jetzt eine Freisinger Bevölkerungsstudie zum Ernährungsverhalten in allen Lebensphasen. Denn nur wer weiß, was die Menschen essen und wie es ihrem Körper bekommt, kann zielgerichtet attraktive Alternativen anbieten – „gesunde Ernährung 2.0“.
Die Wissenschaftler vom bayernweiten Forschungsverbund enable haben unter Federführung der TUM ein ehrgeiziges Ziel: Sie möchten Menschen in unterschiedlichen Alters- und Lebensphasen eine gesündere Ernährung ermöglichen – nicht nur, aber auch mit „besseren“ Fertigprodukten. Das Herz von enable schlägt in Freising: Forscher des TUM-Wissenschaftszentrums Weihenstephan starten in Freising eine Studienplattform, um das Ernährungsverhalten in der Bevölkerung zu analysieren. Dabei gilt es herauszufinden, welche Lebensmittel in welcher Altersstufe bevorzugt verzehrt werden und wie gesund sich die Bevölkerung in den einzelnen Lebensphasen ernährt.
Prof. Dr. med. Hans Hauner vom TUM-Lehrstuhl für Ernährungsmedizin, Sprecher von enable und zugleich wissenschaftlicher Leiter der Freisinger Studie, erklärt: „Wir möchten die Bevölkerung in der Region Freising in vier verschiedenen Lebensphasen genau untersuchen – Kleinkinder, Adoleszente, Erwachsene und Senioren. Uns interessiert dabei nicht nur Ernährungsverhalten und Lebensstil, sondern wir erfassen auch den Gesundheitszustand, z.B. Körperfettanteil, Darmflora, Blutwerte und Energiestoffwechsel.“ Diese und weitere Daten werden mit modernsten Untersuchungsmethoden am TUM-Campus Weihenstephan gemessen. Auf diese Weise entstehe eine umfassende Statuserhebung der Ernährungsgewohnheiten, so Hauner: „Damit können die Freisinger uns helfen, künftig das Auftreten ernährungsmitbedingter Krankheiten zu reduzieren.“
Alle Teilnehmer erhalten neben einer Aufwandsentschädigung die Ergebnisse ihres individuellen Gesundheitschecks und Tipps für eine gesündere Ernährung. Mithilfe von nachgelagerten Studien werden die Freisinger TUM-Wissenschaftler im Weiteren untersuchen, wie sich welches Essen auf die Zusammensetzung der Darmbakterien auswirkt oder ob der Verbraucher ballaststoffangereicherte Lebensmittel im Alltag akzeptiert.
Interessierte haben die Möglichkeit, sich entweder per E-Mail an enable-studienzentrum@tum.de oder persönlich am 27. und 28. Februar 2016 auf der Gesundheitsmesse „bleib fit“ in der Freisinger Luitpoldhalle näher zu informieren.
Über enable:
Der Forschungscluster enable ist im Juni 2015 gestartet und greift das Thema gesunde Ernährung in allen Lebensphasen auf. Der von der Technischen Universität München (TUM) geführte Cluster wird in den kommenden drei Jahren mit fast 5,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Sein Hauptziel: Menschen entsprechend ihrer Lebensphase eine gesunde und zugleich schmackhafte Ernährung zu ermöglichen, unter anderem durch die Entwicklung gesünderer Convenience-Produkte besonders für Menschen mit erhöhtem Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen. www.enable-cluster.de
Über die Technische Universität München (TUM):
Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 500 Professorinnen und Professoren, rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 39.000 Studierenden eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, ergänzt um Wirtschafts- und Bildungswissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit einem Campus in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Kairo, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006 und 2012 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands. www.tum.de
Den Flyer zur Rektrutierung der Freisinger Bevölkerungsstudie finden Sie hier.
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